Geschichten
von Symposien

Harald Jegodzienski
„Here, we go!” oder:
„Wie kommt der Kaktus
auf den Kannendeckel?”

New York,
Kansas City,
Athens
1996

Veröffentlichung: „Neue Keramik" Nr.5, 1996

Wie bei unseren Altvorderen öffnete sich für uns das „Tor zur neuen Welt" in New York. Neue Welt? - Der erste Eindruck ist die andere Geschwindigkeit. Den Schritten der einheimischen Freunde kann man nur mühsam folgen. Die eigene Anschaulichkeit sind hier und jetzt zu finden: exotische Farbzusammenstellungen, unbekannte Höhen und Staffelungen von Baumassen, ergiebige Ströme von Blech und Jeans, dichte übereinander gelagerte Klanggewebe. Erst wenn man ein Stadtviertel als durchschritten nennen darf, passt man sich den Stromschnellen an, um von den entfernteren, begehrlichen Stätten naschen zu können. Die Metropole ist wie eine Hochzeitstafel, von der man an den Köstlichkeiten teilhaben kann. Nach der ausgiebigen Speisung braucht man einen Schnaps. - nach dem Eintauchen in New York die Ruhe des eigenen Ateliers, um die Eindrücke aus seinem Rucksack voller Erlebnisse bedächtig herauszufingern, sie bildnerisch zu verarbeiten.
Uns war diese Gelegenheit schon in der darauffolgenden Zeit in den Staaten gegeben. Natürlich war das Verhältnis zwischen Aufarbeitung und Häufung neuer Eindrücke ungleichgewichtig. Eine Gruppe von fünf europäischen Keramikern traf sich aufgrund der Einladung Linda Lightons in Kansas City. Wir alle waren noch nicht in den USA gewesen, so dass jeder, unabhängig vom anderen, im Vorfeld unserer gemeinsamen Zeit die ersten Impressionen dieses Kontinents in den verschiedenen Metropolen aufsaugen konnte: Hendrick Schink (Rheinsberg/D) kam von San Francisco, Eugenjius Cibinskas (Panevézys/ Litauen) von Chikago, wir, Valda Podkalne (Riga/ Lettland) und ich (Gießen/ D), von New York und Giancarlo Scapin (Schio/ Italien) kam von Athens, der Stätte unseres darauffolgenden Symposiumsaufenthaltes.
Mittel-Westen - keiner will hin; die hier aber leben, haben sich arrangiert, loben die Freiheit und den vielen Raum, der ihnen hier zur Verfügung steht. Viele Künstler verfügen über große Lofts als Ateliers: in einem stehen wir, nehmen wieder einmal teil an der „refridge-cultur" (was meint: ein übergroßer Kühlschrank, überfüllt mit den Gaben der „junk-food"- Kultur - kaum einer kocht in unserem Sinne -, an der Türfront geheftet alle fotografischen „nice to meet you"- Erinnerungen, gehalten mit dem kaum vorstellbaren und übergroßen Angebot von bunten Haltemagneten). „Do you want a coke?" - Und der im Zentrum des großen Ateliers postierte, eiskalte
Tresor wird für uns geknackt. Jim Leedy, langer Weggefährte von Peter Voulkos, die zerkaute Zigarre im Mundwinkel, aufgebrochene Coke-Dose in der Hand, Yin- und Yang- Emblem auf dem T-Shirt und auf einem seiner zahlreichen Hüte, empfängt uns. Da war sie wieder, die kraftstrotzende Tonsprache, die ich bisher lediglich aus der Literatur erahnen und nun in New York im American-Crafts-Museum an den Stücken von Peter Voulkos und hier von Jim Leedy zum ersten mal begreifen konnte. Das „unerhörte Loch" in Schalen und Gefäßen von beiden Künstlern erntete in meiner Studienzeit Mitte der Siebziger unverständliches Kopfschütteln. Die Form solle doch der Funktion folgen, ein Gefäß hatte zu fassen und kein aufgerissenes Abflussloch auszuweisen. Dieser damalige Diskurs erscheint aufgrund des Zeitabstandes und angesichts der eruptiven Unbekümmertheit und der in kraftvollen Tonarten komponierten Stücke unwichtig. Pure Freude entsteht bei der Erfassung der keramischen Landschaften dieser Arbeiten, die in der Folgezeit unseres USA-Aufenthaltes für mich sich als ein Gradmesser zur Beurteilung anderer Keramiken anbieten.
In Leedy´s Atelierforum wandern wir durch die Keramik-Geschichte, scheinen nahe an den Geschehnissen und Vorbildern zu sein, die mich in der Studienzeit geprägt haben, - komprimiert auf 400 m². (Leider war es uns nicht vergönnt, eine der großen Stelen von Stephen de Staebler oder die West- Coast-Keramik auf unserem USA- Aufenthalt zu betrachten). Auch die Nähe der Weggefährten Voulkos/ Leedy u.a. ist hier ablesbar: in den jeweiligen Schalen der Künstler sind die Konterfeis des jeweils anderen Kollegen einmontiert, wie auch in der Ähnlichkeit der bildnerischen Sprachen und Themen. Leedys keramische Arbeiten stehen standhaft zwischen einem Panoptikum von einer Heerschar harrender Gegenstände, sozusagen auf einer übergroßen Palette: Reptilien, Puppenköpfe und -fragmente, verrottete Werkzeuge und vieles andere mehr. Sie alle warten auf die Abmischung für eine große Stele, die gerade begonnen wurde. Jim Leedy war berufener Fotograf des Todes und Grauens im Korea-Krieg. Hier wird gearbeitet und verarbeitet; nicht ohne Stolz zeigt er uns seine eine neue CD, die Western-Musik seiner Band wiedergibt.
Das auf dem Gang durch die Galerien Kansas Citys Gesehene spiegelt sich in den Vitrinen und Büroschränken Ken Fergusons in der Universität komprimiert wider. Zum einen hält man einen „Paul Soldner" in der Hand, zum anderen buhlen hochglänzende, skurrile und auf die Spitze der Fragilität getriebene Stücke um die Aufmerksamkeit. Ein anschaulicher und beredter Beleg, dass unser gemeinsames Material „Ton" ein Lehrmeister, aber auch ein Verführer sein kann. Die Unbekümmertheit der keramischen Sechziger-Klassiker scheint sich auf die Oberflächenbehandlung verlagert zu haben, - Oberflächlichkeit? - Wenn man an der Oberfläche verweilt, fängt man an zu schmirgeln, zu dekorieren, zu putzen. Und was behandelt man derart? Geradezu eine Epidemie scheint ausgebrochen zu sein, z.B. Henkel für Kannen zu kreieren, die den Charme und die Formensprache von gusseisernen Parkbänken mit dem Astdekor aus dem letzten Jahrhundert wiedergeben. Nach dem Schrühbrand bilden die Stücke der Studenten aufgrund der Dichte in den Regalen ein bizarres Geäst plastischer Ereignisse mit der Schwere und Fraglosigkeit der Gründerzeit, die nun der Oberflächenbehandlung und damit der Individualisierung der Arbeiten harren. Die Palette der (aus Deutschland importierten) Abziehbilder ist groß. Die Dekoration kann beginnen (nicht etwa brav neben- einander, natürlich übereinander). Und alle Farben der Welt stehen zur Verfügung und werden (möglichst auf einem Stück) auch gebraucht. Das große Ofen-Equipment vergrößert die Palette der keramischen Hautkosmetik um eine weitere Potenz. In den verschiedenen Keramik-Sammlungen, die wir sahen, türmen sich Kohlköpfe, Karotten und Spargel zu farben- frohen, glänzenden Gemüse-Coctail-Stelen, ringeln sich übergroße Margaritten auf Sockeln, bilden Schraubzwingen den Heiligenschein um eine übergroße Mutter, und der in der Überschrift erwähnte Kaktus dient als Griff für den Kannendeckel. Der fein ziselierte Kaktus (mit Deckel) wird vom stolzen Sammler dieses Exemplars bedachtsam vom Kannenkörper abgehoben mit den Worten, das würde er höchstens zweimal im Jahr nur für interessierte Besucher machen. Er nimmt diese Gelegenheit wahr, um vom Deckel den Staub des letzten Halbjahre wegzupusten.
An dieser Stelle fällt einem unvermittelt der Herdersche Satz ein, vor
250 Jahren formuliert: "Es ist alles gebildet und gemalt worden, was ist nun zu tun? sollen wir etwa Regenschirme oder Marktstände bilden?". Und die Umschreibung des Satzes, die Form solle der Funktion folgen, drängt sich auf: die Form folgt dem Lebensgefühl, dem Lebensstil. So entsteht neben dem schon beschriebenen Beurteilungsgradmesser eine neue Folie der Bemessung.
Das viel gehörte „nice" oder „great" schwingt im Ohr, das europäische „aber" kommt nicht in Frage, raubt einfach Zeit. Alles ist möglich, aber bitte
schnell! - „fast-food" in der Kunst - fast möchte man formulieren: „fast-art". So hält man z.B. nach einer Stunde den „perfekten" Körper in der Hand, den man von einer 3-D-Simulation dem Computer entlockt hat. Man wartet ungeduldig auf die nächste Maga-byte-Erhöhung, um die Geschwindigkeit der Resultate zu erhöhen. „Aber" wie sehen die Befehle aus, mit denen die Maschinen gefüttert werden?
Das Nelson-Museum in Kansas City hat eine der größten Sammlungen von Werken Henry Moores und Auguste Rodins (man fragt sich dabei unwillkürlich, wie viele Abgüsse es von den „Bürgern von Calais" und dem „Denker" in der Welt gibt, da beide auch schon in New York zu bewundern waren). Rodin ließ den inneren Körper nach außen streben, die Oberfläche war Resultat der inneren Ereignisse und Kräfte. Die Häufigkeit der beschriebenen Keramiken lässt den Schluss zu, dass die Oberfläche lediglich Spielfeld starkfarbiger, fröhlicher Kirmesereignisse zu sein scheint. (Es ließe sich natürlich an dieser Stelle trefflich über das Spiel in den künstlerischen Äußerungen streiten!). Da sich Gold auch noch keramisch verarbeiten lässt, wird es fast zwangsläufig als letzte Unterstützung des Wertvollen ausgiebig verwendet, und die Keramiken werden so dem Marktgeschehen selbstbewusst freigegeben.
Diese Sprache der Keramiken deckt sich mit der, der gesehenen Wohnungseinrichtungen, die geprägt sind von dem Hunger nach Geschichte und Geschichten: neobarocke Wandeinrahmungen halten Bleu und Rosa, die Möblierung hält die hölzerne Aktualität in den Sechzigern, die Toreinfahrten werden mit Antik-Repliken aus Kunststein flankiert. Nicht ein einziges Bauhaus-Mobiliar oder Accessoire, nicht ein aktuelles italienisches Design, nicht Stahl, Chrom oder Glas konnte ich aufspüren. Dasselbe Bild findet sich in Auktions- oder Warenhauskatalogen wieder, die Werbung propagiert dieselbe Tiffany-Sprache. In aktuelle Fernsehserien werden zum einen die schönsten Wohnhäuser Amerikas des letzten Jahrhunderts vorgestellt (den Burgen des Rheingaus nachempfunden, dementsprechend sind auch die Wohnungseinrichtungen geprägt), zum anderen zeitgenössische Häuser und Inneneinrichtungen, die in der ureigenen, spritzigen amerikanischen Werbeansprache dem Zuschauer vorgestellt werden: High-Tech-vernetzt unter der Wandverkleidung, dagegen spiegelt die Oberfläche ein Konglomerat europäischer Einflüsse mit gleichzeitiger verspielter Gestaltungsfreude wider
Der Satz, „zeige mir Deine Wohnungseinrichtung, und ich sage Dir, wer Du bist", lässt übertragen den Umkehrschluss zu, dass die o. b. Keramiksprache tatsächlich mit dem Lebensgefühl einhergeht. Das zeigt sich in der Keramik so: Die Schnelligkeit gebiert den „genialen Gestus" in der Bemalung, den „genialen Schlenker" in der Formgebung als Symbol für Lebendigkeit und Bewegung. Die perfekte Beherrschung der Oberflächenbehandlungen erzeugt das Staunen über die mannigfaltigsten Ereignisse und Geschichten an der Oberfläche, der Glanz verhindert die Einsicht in den Körper. Der Hunger nach Erzählungen ersetzt die ermüdende philosophische Tiefgründigkeit.
Im erwähnten Nelson-Museum steht in der japanischen Abteilung auch eine Vase Hamadas. Dieses Stück ließ das berühmte Foto, auf dem Hamada, Leach und Voulkos abgelichtet sind, in die Erinnerung steigen und unsere europäischen keramischen Wurzeln nach dem II. Weltkrieg wachwerden. Die amerikanischen Kollegen haben uns gezeigt, daß Keramiken, seien es Gebrauchsgegenstände oder Plastiken, neben Bildern z.B. von Motherwell oder Kline in Museen stehen können. Haben gerade in der Ofentechnologie, z.B. der Verfeinerung der japanischen Raku- und Holzfreifeuer-Brenntechnologie uns Europäern den Weg gewiesen. Und die Lehrmeister „Ton" und „Feuer" prägten die amerikanischen Keramik-Meister so, dass wir von der Unbekümmertheit und Kraft in ihren Arbeiten überrascht waren. Diese Art von Keramiken steht zwar nicht so zahlreich, doch selbstbewusst in den Museen oder privaten Sammlungen.
Nun entstand eine spannende Situation: Unter der Überschrift „Die Europäer kommen" sollten wir Studenten in der Universität Kansas Citys, der Emporia State University und unseren Kollegen der Clay Guild unsere Arbeiten per Dias zeigen („Zeige sie nicht, schieße sie! Wir können uns nicht so lange konzentrieren"). Sind wir wirklich so erdverbunden-schwer, philosophisch und Ton-konservativ, wie wir es vor zehn Jahren von unseren amerikanischen Kollegen hörten? Zuerst gespanntes Warten auf die Reaktionen, dann Verblüffung ob der Offerten: diese seien ganz neue Inspirationen. Die Amerikaner sind sehr freundlich, auch diese Aussagen schienen keine leere Floskeln gewesen zu sein. Diese ersten Reaktionen machten uns neugierig auf die zweiwöchige Symposiums-Zusammenarbeit mit Studenten der Universität Ohio in Athens. Ein Vorgeschmack und gleichzeitig Einstimmung war dazu der Workshop im Studio der Keramikerin Linda Lightons, Abschlussveranstaltung unserer Zeit in Kansas City. Vor Publikum, (Eintritt 50 Dollar) arbeiteten wir einen Tag lang. Die in den Staaten kennengelernte Geschwindigkeit veränderte unsere Tonsprachen - es sollte doch wenigstens ein exemplarisches Ergebnis unserer Arbeit an diesem Tag herauskommen. - Es wurde vom Publikum gezeichnet, Techniken wurden abgefragt, notiert, fotografiert, applaudiert. Nur eine Ahnung, wie es auf den großen Keramik-Konferenzen zugehen muss, wenn der Vortragende mit kabelfreiem Kopfmikrophon und beäugenden, laufenden Kameras 600 Lernenden sein keramisches Wissen vermitteln soll.
Brad Schwieger, der dies auf der letzten Konferenz in Rochester (Bundesstaat New York) zelebrierte, lud uns zu einem Symposium an die Universität Athens im Bundesstaat Ohio ein. Alle von uns hatten mehrmalige Symposiumserfahrungen, und die waren wirklich auch nötig, um mit voller Konzentration in fünf Arbeitstagen etwas auf die
Beine zu stellen. Wieder diese Zeitkompression. Aber so, wie eine schnelle Skizze meist lebendiger als die spätere Ausarbeitung ist, so birgt auch die Schnelligkeit in der keramischen Arbeit die Chance, alles Nebensächliche zu erkennen und auch wegzulassen, die Kopfarbeit mehr in den Hintergrund zu stellen, d.h. spontan aus dem Rhythmus heraus zu arbeiten. Ist das etwa das Geheimnis der unbekümmerten und kraftvollen amerikanischen Keramik: „einfach" die erhöhte Geschwindigkeit?
Eingetaucht in den grauen Frühling Athens, bescherte uns in der Folgezeit die Natur mit dem nächtlichen Regen und täglichem Sonnenschein auf der allmorgendlichen Fahrt zur Uni neue Formen und Farben - analog zu dem, wie unsere „grüne Ware" auf den Arbeitstischen wuchs. Und wieder bestätigt es sich: neue Räume und Arbeitsbedingungen im Kreise neuer Freunde provozieren im Zusammenhang mit neuen Reiseimpressionen mit dem altbekannten Werkstoff neue Formen und Inhaltsaussagen. - Jeder hatte Freude zu haben, so ein gehörtes Motto. Wenn man keine hatte, hatte man demnach etwas falsch gemacht. Die Freude kam dann spätestens bei der Öffnung der vielen Öfen am Ende der zweiten Woche auf (Soda-, Salz-, Holz- und Gasreduktionsöfen - alles Herzstücke der Keramikabteilung der Ohio-Universität). Vorher aber wurden die Bäuche dieser Öfen mit etwa 500 Stücken von uns und den Studenten reichlich gefüllt. Die rauchenden Schornstein-Zeigefinger vernebelten die großen benachbarte Spielflächen, auf denen Studenten anderer Fakultäten Foot-, Base- und Basketball gleichzeitig spielten. Das Hochfeuer aller Öfen wurde mit einer großen Party der Keramik-Studenten, für diesen Anlass zugereisten Künstlern und uns ausgelassen begleitet. Über der Feuerstätte bildete im Scheinwerferlicht der Telegrafenmast mit seiner Gabelung umrahmt von der Dunkelheit ein helles Kreuz, ähnlich den kalkigen Kreuzen auf den traditionellen Öfen im fernen Spanien, als Bitte und Beschwörung für gutes Gelin-gen dieser Feuerarbeiten.
Die schmucken Villen Athens, nun eingefasst vom Gewöll betörend blühender Bäume, sind die Domizile der Studentenschaft. Sie hält die Zweidrittel-Mehrheit der Einwohnerzahl der Stadt. Danach ist diese auch geprägt: Schwungvoll begleitete uns die Universitäts-Radiostation durch den Tag (ganz ohne den europäischen Techno-Herzschlag). Die Uni-Zeitung ist gleichzeitig die Haupttageszeitung Athens. Im Stadtbild sieht man kaum einen Mit-Fünfziger. Die Stadt scheint verwaltet von jungen Leuten. Das „amerikanische Athen" mit seinen umliegenden Regierungsbezirken Karthago, Troja, Rom Bern, Waterloo, Dover und York lässt den lockenden Fingerzeug des (europäischen) eigenen Ateliers wachwerden; im Rucksack ein paar Stücke der Kollegen, viele Eindrücke, die nun der Aufarbeitung harren. Auch der Wunsch, die Buchreihe aus den Siebzigerjahren „Das Spiel mit den bildnerischen Mitteln" neu zu formulieren, diesmal wirklich mit dem Hauptakzent auf „Spiel". Und die Frage, wie die Keramik auch in andere Lebenszusammenhängen konzertant eingebunden werden könnte: So bekommt man in einem Café seinen Kaffee in einem Styropor-Becher (Isolation), versehen mit einem Deckel, der eine Lasche aufweiset, die nur mit der Oberlippe herunter zu drücken ist (kein Überschwappen). Als Autozubehör ist eine entsprechende Halterung für dieses Gefäß obligatorisch.
Die anfangs gestellte Frage „Neue Welt?" wird zur Aussage mit einem Ausrufungszeichen. Diese Aussage berührt viele Ebenen und lässt uns den Wunsch formulieren, in Zukunft nochmals mit amerikanischen Kollegen arbeiten zu können Gegenseitiges Staunen ob der anderen Position könnte in aussagenden Formen und schließlich in eine wichtige Kommunikation münden (eine Welle macht noch nicht die Kraft des Meeres aus). Für diese Kommunikation ist unser Material bestens geeignet, den richtigen „Ton" zu finden